DIN EN ISO 50001
Die internationale Norm definiert die Anforderungen für die Einführung und den Betrieb eines Energiemanagementsystems. Sie umfasst den Aufbau der notwendigen Systeme und Prozesse zur Erfassung und Management von Energieflüssen und zur Identifikation von Energieeffizienzverbesserungspotenzialen energieverbrauchender Anlagen, Prozesse oder Tätigkeiten. Die Norm kann unabhängig von der Größe oder Branche eines Unternehmens angewendet werden. Als Nachweis der Umsetzung eines Energiemanagements nach DIN EN ISO 500001 zur Erfüllung eventueller gesetzlichen Pflichten oder als Voraussetzung für eventuelle steuerliche Erleichterungen muss ein Zertifikat vorgelegt werden. Eine Zertifizierung hat durch eine akkreditierte Zertifizierungsorganisation zu erfolgen, die die normgerechte Umsetzung des implementierten Energiemanagementsystems bestätigt.
DIN EN ISO 50005
Die internationale Norm DIN EN ISO 50005 beschreibt Vorgaben für ein systematisches Energiemanagement. Sie richtet sich insbesondere an kleinere und mittlere Unternehmen, die nicht über die Ressourcen verfügen, um ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 einzuführen. Die Norm bietet eine schrittweise Implementierung hin zu einem vollumfänglichen Energiemanagementsystem. Dabei ist der Ansatz in zwölf Elemente aufgegliedert, die an der DIN EN ISO 50001 angelehnt sind. Zur Erfüllung eventueller gesetzlicher Pflichten oder als Voraussetzung für eventuelle steuerliche Erleichterungen muss mindestens die Umsetzungsstufe 3 erreicht werden. Hierfür ist ein von einer prüfungsbefugten Stelle bestätigter Nachweis zu erbringen.
DIN EN 17463
Die europäische Norm DIN EN 17463 (Valuation of energy related Investments – kurz: VALERI) dient zur Bewertung energiebezogener Investitionen. Sie wurde entwickelt, um eine allgemeingültige und standardisierte Wirtschaftlichkeitsberechnung von Energieeffizienzmaßnahmen zu ermöglichen. Seit ihrem Erscheinen im Jahr 2021 gilt sie als Standard zur Bewertung von energiebezogenen Investitionen jeglicher Art und findet Erwähnung in diversen Rechtsvorschriften (u. a. Energieeffizienzgesetz, Energiefinanzierungsgesetz). Die Norm schreibt die Kapitalwertmethode vor und ersetzt damit die in Unternehmen oft verwendete Amortisationsberechnung (siehe https://dx.doi.org/10.31030/3257865).
EMAS
Das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) wurde von der Europäischen Union entwickelt und ist ein Umweltmanagementsystem für Organisationen. Es erfordert die Implementierung eines Managementsystems und die Festlegung von Umweltzielen und entsprechenden Umweltprogrammen. Ziel ist die Verbesserung der Öko-Effizienz unter anderem durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs, der Steigerung der Energie- und Materialeffizienz oder durch die Verringerung von Abfällen und Emissionen. Eine EMAS-Zertifizierung enthält alle Anforderungen der internationalen Umweltmanagementnorm EN ISO 14001 und ergänzt diese um weitere Aspekte. An EMAS teilnehmende Organisationen müssen eine Umwelterklärung veröffentlichen, die von einem unabhängigen Umweltgutachter überprüft wird und jährlich aktualisiert werden muss. Zusätzlich kann nach der Validierung durch den EMAS-Umweltgutachter ein Eintrag in das nationale EMAS-Register erfolgen.
Energieaudit
Die Anforderungen an die Durchführung von Energieaudits sind im § 8a des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) festgelegt. Ein Energieaudit muss gemäß § 8a Absatz 1 Nr. 1 EDL-G insbesondere den Vorgaben der DIN EN 16247-1 entsprechen. Laut DIN EN 16247-1 handelt es sich bei einem Energieaudit um eine systematische Inspektion und Analyse des Energieeinsatzes und -verbrauchs einer Anlage, eines Gebäudes, eines Systems oder einer Organisation. Das Ziel besteht darin, Energieflüsse zu identifizieren und das Potenzial für Energieeffizienzverbesserungen aufzuzeigen. Ein Energieaudit ist von akkreditierten Energieauditoren durchzuführen.
Energieeffizienz
Gemäß § 2 Nr. 7 Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) ist Energieeffizienz das Verhältnis von Ertrag an Leistung, Dienstleistungen, Waren oder Energie zum Energieeinsatz.
Energieeffizienzmaßnahme
Gemäß § 2 Nr. 8 Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) führt eine Energieeffizienzmaßnahme in der Regel zu überprüfbaren und der Höhe nach mess- oder schätzbaren Energieeffizienzverbesserungen.
Energiemanagement
Energiemanagement ist die Organisation aller Prozesse im Bereich der Energieversorgung und -nutzung. Dazu gehören die Planung und Steuerung von Energieerzeugungs- und Verbrauchseinheiten. Die Hauptziele sind die Schonung von Ressourcen, die Senkung von Kosten und die Sicherstellung des Energiebedarfs. Es kann auch als Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz dienen.
Energiemanagementsystem
Energiemanagementsysteme (EnMS) werden eingesetzt, um Strukturen und Abläufe zu etablieren, die dabei helfen, den Energieeinsatz zu steuern und Kosten zu reduzieren. Ein EnMS zeigt auf, wie viel Energie ein Unternehmen verbraucht und welche Maßnahmen es ergreifen kann, um diesen Verbrauch zu reduzieren. Die Einführung und Pflege eines EnMS ist in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001 festgelegt. Im Gegensatz zu einem Energieaudit wird ein EnMS kontinuierlich aktualisiert und in den Arbeitsalltag integriert. Dazu gehören die regelmäßige Erfassung von Energieverbrauchsdaten, Analyse von erstellten Energiekennzahlen und Schulungen für Mitarbeiter.
Energieeffizienzsystem
Unter einem Energieeffizienzsystem werden sowohl das Energieaudit nach DIN EN 16247 als auch ein alternatives System nach Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) Anlage 2 verstanden. Beide erstellen eine Momentaufnahme der Energienutzung eines Unternehmens und leiten daraus geeignete Energieeffizienzmaßnahmen ab.
Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke
Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke (IEEKN) wurde 2014 durch die Bundesregierung und durch führende Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen. Das Projekt wurde in den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) aufgenommen. Mithilfe diese Instruments sollen 9–11 TWh Endenergie sowie 5–6 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden. Die Anforderungen an Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke sind in einer gemeinsamen Vereinbarung der Bundesregierung und der Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft festgehalten. Ziel der Initiative ist es, Unternehmen aller Branchen und Größen dabei zu unterstützen, Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Die Unternehmen eines Netzwerks führen eine qualifizierte Energieanalyse durch und legen ein gemeinsames Ziel für die Steigerung der Energieeffizienz fest. Das Netzwerk fördert den regelmäßigen Austausch und begleitet die Maßnahmenumsetzung. Am Ende der Netzwerklaufzeit werden die realisierten Energieeffizienzmaßnahmen gemeldet. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz koordiniert die Deutsche Energie Agentur (dena) die Netzwerkinitiative und nimmt die Meldungen der Netzwerke zu ihren Energieeinsparungen entgegen.
Kapitalwert
Der Kapitalwert (Net Present Value – NPV) wird in der Kapital- und Investitionsplanung verwendet, um den aktuellen Wert eines zukünftigen Zahlungsstroms aus einem Projekt oder einer Investition zu berechnen und damit die Rentabilität einer geplanten Investition oder eines Projekts zu bestimmen. Bei einem positiven Kapitalwert erhält der Investor sein eingesetztes Kapital zuzüglich einer Verzinsung, die höher ist als der Kalkulationszinssatz ist, zurück. Bei einem negativen Kapitalwert hingegen, bringt die Investition den Kalkulationszinssatz nicht ein und ist daher nicht wirtschaftlich. Bei einem Vergleich mehrerer Investitionsalternativen wird diejenige mit dem höchsten positiven Kapitalwert bevorzugt.
KMU
Gemäß der Empfehlung der Europäischen Kommission (2003/361/EG) zur Definition von Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (EU-KMU-Definition) gilt ein Unternehmen als KMU, wenn es weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigt und entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro erzielt oder eine Jahresbilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro aufweist.